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Welpe und Kind


Justin mit Hund

Mein Kind möchte einen Hund. Soll ich einen Welpen anschaffen?

»Mama, Mama, die Marie hat einen Welpen bekommen, der ist soo… süß. Ich möchte auch einen Hund.«
Kommen Ihnen diese Sätze bekannt vor? Waren es bei Ihnen vielleicht die Nachbarn, die vierbeinigen Familienzuwachs bekommen haben und in ihrem Kind den Wunsch nach einem Hund geweckt haben?
Vorab möchte ich sagen, dass ich es sehr unterstütze, wenn Kinder mit einem Tier aufwachsen, wobei der Hund aus meiner Sicht sehr geeignet ist um Kinder in ihrer sozialen Entwicklung zu stärken. Das ist inzwischen sehr gut erforscht. Kinder mit einer engen Bindung an ein Tier haben unter anderem mehr Empathie. Das Einfühlen in ein Tier geschieht ohne verbale Kommunikation und fördert die Entwicklung somit auf nonverbaler, intuitiver und auch auf empathischer Ebene.
Viele Kinder, die mit einem Hund aufwachsen, haben ausgeprägtere soziale Fähigkeiten. Oft können sie besser auf Menschen zugehen, sind im Kindergarten und Schule beliebter und können besser auf Menschen zugehen. Desweiteren gibt das Tier dem Kind ein Gefühl der Sicherheit und Vertrautheit. Der Hund als Vertrauter, das Kind kann seine Geheimnisse dem Hund anvertrauen.

Aber, kaufen sie nie ihrem Kind einen Hund!

Entscheiden Sie als Erwachsene, ob sie Familienzuwachs möchten, ob sie genug Zeit und Geduld aufbringen können. Sie schaffen keinen Hund für ihr Kind an, sondern Sie erweitern ihre Familie um ein weiteres Mitglied.
Gerade der Tibet Terrier ist ein ausgesprochener Familienhund. In den ersten Wochen nach dem Einzug ihres Welpen, können Sie seine Erziehung mit der eines 2-5 jährigen Kindes vergleichen. Ich glaube nicht, dass Sie ihrer, nehmen wir einmal an, zehnjährigen Tochter die Erziehung eines Geschwisterchens im Kleinkindalter überlassen. Also gehen sie davon aus, das Sie sich von ihrem Kind gerne bei der Pflege und Erziehung ihres Welpen unterstützen lassen können, aber ihrem Kind niemals alleine die Verantwortung dafür geben. Kinder können Gefahren und Folgen nicht gut genug einschätzen.

Valentina mit Hund

Ein Beispiel: Mein Sohn, wurde seit seiner Geburt mit Hunden und Welpen groß. Im Alter von sechs Jahren erklärte er unseren Welpenleuten bereits, warum sie ihre Hände waschen und Schuhe ausziehen müssen, wenn sie unsere noch säugenden Babys besuchten. Er ging sehr behutsam und fürsorglich mit den Welpen um. Als er in die vierte Klasse ging, behielt ich einen Welpen, unsere Karuna. Karuna war völlig auf meinen Sohn fixiert. Wenn er aus der Schule kam, holte er Karuna ab und begleitete seinen Freund und Klassenkameraden gemeinsam mit Karuna nach Hause. Der Junge wohnte nur zwei Spielstraßen entfernt, in unserem Baugebiet. Zwei Wochen später schellte es bei mir an der Tür. Eine Nachbarin fragte mich, ob ich wüsste, dass mein Sohn mit der 12 Wochen alten Hündin auf dem Spielplatz hinter ihrem Haus mittags immer eine hohe Rutsche herunter rutschen würde. Ich hätte meine Hand für meinen Sohn ins Feuer gelegt. Das hat mir gezeigt, dass selbst ein Züchterkind nicht in der Lage ist für 15 Minuten außerhalb des Hauses Verantwortung für einen Welpen zu übernehmen und die Gefahren einzuschätzen. Karuna war nach diesen kleinen Ausflügen mit meinem Sohn übrigens auch sehr wild an der Leine, da mein Sohn sobald er außer Sichtweite war mit ihr gerannt ist. Bei unserer ersten Hundeausstellung glich Karuna einem Flummi an der Leine. Sie zog, zerrte und hüpfte. Ich hatte alle Hände voll zu tun, bis ich sie leerte, ruhig an der Leine zu laufen.
Ich führe die Kinder der Welpeninteressenten langsam an unser Hunderudel heran. Sie lernen so das Verhalten der Tiere untereinander kennen und haben auch keine Angst, wenn ein Baby sie einmal etwas zwickt, wenn die ersten Zähnchen wachsen und wenn die Mutterhündin ihre Babys laut knurrend erzieht. Das halte ich für sehr wichtig. Aber ich bleibe in der Nähe und Kinder und Welpen bleiben am Boden. Es ist wichtig, das der Welpe genauso wie das Kind nur gute Erfahrungen in der ersten Lebenszeit macht.

Kinder mit Hund